Die Wirtschaftsmediation



Konflikte bestimmen das Zusammenleben von Menschen in der Familie, aber auch in der Arbeitswelt. Einfach überall treffen unterschiedliche Ansichten und Meinungen aufeinander. Kollegen streiten sich untereinander, Chefs streiten sich mit ihren Mitarbeitern, Dienstleister streiten sich mit ihren Kunden. Gestritten wird über alles und jeden.

Mal vertritt man einfach eine andere Meinung, mal kann man sich mit der Arbeitsweise des anderen nicht arrangieren. Ein anderes Mal geht es um Verträge, Zahlungsansprüche oder Abfindungen. All diesen Konflikten ist gemeinsam, dass sie sich nicht von selbst lösen. Die Strategie, Konflikten aus dem Weg zu gehen oder aber zu ignorieren, ist der falsche Ansatz. Denn Ignorieren führt nur zu einer Eskalation der Situation.

Wer einen Konflikt lösen will, muss sich der Situation stellen und mit der anderen Partei kommunizieren. Ist die Situation jedoch so festgefahren, dass ein Konfliktgespräch erstmal nicht mehr hilft, sollte man auf professionelle Unterstützung setzen. Mithilfe der Mediation kann die Kommunikation aufgenommen oder aufrechterhalten werden, um im Nachgang hierzu die passende Lösung zu finden.

 

Wo unterschiedliche Menschen aufeinander treffen, kommt es zu Reibungen. Die daraus entstehenden Konflikte haben einen unterschiedlichen Kern. Folgende Konflikte lassen sich im Arbeitskontext unterscheiden:

 

Beziehungskonflikte

Wo wir auf andere Menschen treffen, können Antipathien entstehen, die jedes Zusammensein erschweren, obwohl oft kein rationaler Grund zu erkennen ist. Meist beginnt es ganz unterschwellig, subtile Angriffe werden gestartet und wie kleine Pfeile abgeschossen. Was zunächst eine rein sachliche Differenz war, wird nun personifiziert und eskaliert im Laufe der Zeit.

 

Kommunikationskonflikte

Wir kommunizieren auf unterschiedlichen Ebenen (Mimik, Gestik). So mutieren Missverständnisse schnell zu Kommunikationskonflikten, wenn sie nicht direkt bereinigt werden. Auf der organisatorischen Ebene können sich Kommunikationskonflikte entwickeln, wenn z.B. ein Mitarbeiter Widerstand signalisiert, weil seine Gruppe ihn nicht in die Entscheidungsfindung mit einbezogen hat und er den Entschluss nicht mitgestalten konnte.

 

Rollenkonflikte

Die meisten Personen nehmen in einer Gruppe verschiedene Rollen ein. Es werden Erwartungen ausgesprochen und unausgesprochen an den Einzelnen gestellt. Das müssen aber nicht unbedingt jene Schubladen sein, in denen man sich selbst wiederfindet. Entsprechend können die unterschiedlichen Rollen den Einzelnen daran hindern, seine persönlichen Ziele zu verfolgen.

 

Wertekonflikte

Diese Konflikte treten z.B. bei unterschiedlichen Arbeitsauffassungen auf. Der eine bevorzugt klar geregelte Abläufe, der andere ist lieber spontan; der eine schließt unlautere Methoden kategorisch aus, für den anderen sind sie nur Mittel zum Zweck.

 

Machtkonflikte

Zwei Abteilungen sollen aus Kostengründen zusammengelegt werden. Beide bisherigen Abteilungsleiter wollen keinen Einfluss einbüßen. Zack – schon ist der Machtkonflikt vorprogrammiert!

 

Vier Konfliktpersönlichkeiten

 

Wie ein Konflikt ausgeht, hängt maßgeblich davon ab, welche Konfliktpersönlichkeiten an diesem beteiligt sind. Anhand ihrer unterschiedlichen Einstellung lassen sich vier Konfliktpersönlichkeiten unterscheiden:

 

Ich muss gewinnen: Diese Einstellung vertreten Konfliktpersönlichkeiten, für die nur der Gewinn und der Wettbewerb zählen. Sie schrecken nicht davor zurück, der anderen Partei Schaden zuzufügen. 

Ich mag die anderen: Sie denken positiv über ihr Gegenüber. Ihnen ist es wichtig, dass alle Interessen berücksichtigt werden.

Ich will, dass alle gleich behandelt werden: Dieser Streittyp setzt auf Fair Play, denn Gerechtigkeit ist ihm sehr wichtig.

Ich stehe an erster Stelle: Diese Konfliktparteien sind Individualisten und stellen ihren eigenen Vorteil in den Vordergrund. Die Interessen anderer Konfliktparteien werden solange berücksichtigt, wie diese den eigenen entsprechen.

 

In Konflikten treffen diese unterschiedlichen Einstellungen aufeinander und um den Konflikt aufzulösen, müssen die Interessen eines Jeden berücksichtigt werden. Schwierig wird es, wenn gegensätzliche Interessen in Einklang gebracht werden müssen.